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Eines vorab...

Kaninchen sind Gruppentiere. Doch leider kommt es mal vor das ein Partnertier verstirbt oder ein Kaninchen endlich einen Partner bekommen soll.
 
Die Vergesellschaftung gleichgeschlechtlicher Tiere stellt eher Probleme dar, im Idealfall eignen sich hierfür ein kastriertes Böckchen und eine Kaninchendame. Natürlich bestätigen Ausnahmen die Regel - zwei Häsinnen können sich auch gut verstehen und friedlich mit einander leben, so wie auch zwei kastrierte Böckchen. Zwei unkastrierte Böckchen eigenen sich gar nicht, da sie Revieransprüche stellen und diese ständig auskämpfen. Wenn zwei junge Böcke, die sich als Jungtiere gut verstehen, rechtzeitig kastriert werden, können auch diese friedlich mit einander leben.

Zu zwei Häsinnen empfiehlt es sich immer einen kastrierten Bock dazu zu vergesellschaften, da er Ruhe in die Gruppe bringt. In meinem Gehege leben fünf Kaninchen - vier Häsinnen und ein kastrierter Bock sehr harmonisch miteinander.

Jungtier zum erwachsenen Tier setzen?

Davon ist dringend abzuraten, da das Jungtier körperlich völlig unterlegen ist und den Rangordnungskämpfen eines ausgewachsenen Tieres nicht gewachsen ist. Diese Entscheidung könnte evtl. auch tödlich für das Jungtier enden. Ausserdem sollte der Altersunterschied nicht so weit auseinander liegen. Oft wird in Zooläden behauptet das das erwachsene Tier Mutter- oder Vaterinstikte entwickelt, was absoluter Quatsch ist. Da Zooläden nur Jungtiere verkaufen, müssen sie ja diese falsche Behauptung aufstellen um den Verkauf zu fördern... 

Erfahrungen zeigen das jedoch Klein- und Grossrassen ganz prima vergesellschaftet werden können.

Falsche Behauptung

Wie oft hört man: "mein Hoppel ist absolut unverträglich - er ist ein Einzelgänger" das ist leider eine falsche Behauptung und beim näheren nachfragen stellt sich heraus, das bei der Vergesellschaftung alles falsch gemacht wurde.

So gehts nicht:

immer wieder wird gesagt das man die Käfige der Tiere zwei Wochen nebeneinander stellen soll und sogar die Tiere in den Käfig des anderen setzt. Diese Methode bringt rein gar nichts, im Gegenteil: die Tiere hören, riechen und sehen sich, können aber den Rang nicht klären und wollen ihr Revier (Käfig) verteidigen, was sich ganz schnell in Agression auf das Gegenüber auswirken kann.

Ebenso wenig sinnvoll ist es die Tiere täglich für mehrere Stunden irgenwo laufen zu lassen (Bad, Diele etc.) da mit jedem Tag die Vergesellschaftung von neuem beginnt und diese sich unnötig in die Länge zieht.

Niemals -> zwei fremde Kaninchen in einen Käfig setzen - Verletzungsgefahr ist gross!

und los gehts mit den Vorbereitungen:




Neutraler Bereich!

Wir wählen einen grossen neutralen Bereich, der für beide Kaninchen fremd ist, damit keiner der beiden Revieransprüche stellen kann. Ausserdem müssen die Kaninchen die Möglichkeit haben vor einander wegzulaufen, von daher sollte er 4 - 6qm gross sein. Dieser bereich wird so vorbereitet das die Kaninchen mehrere Tage oder Wochen darin bleiben können (kaninchensicher/ausbruchsicher!) und sich darin wohlfühlen!

Wichtig -> diesen Bereich gut unterbrechen (Höhlen mittig aufstellen -> keine freie Sicht für sofortiges angreifen) und gut struckturieren.

Wichtig -> Mehrere Futter- und Wasserplätze und viele Versteckmöglichkeiten einrichten. Die Kaninchen werden erstmal nicht gemeinsam fressen oder sich eine Höhle teilen!

Äste/Zweige eignen sich zur Beschäftigung und zum Agressionsabbau.

Wenn alles vorbereitet ist und beide Tiere fit und gesund sind, steht einer Vergesellschaftung nichts mehr im Weg. Beide Tiere werden gleichzeitig in den neutralen Bereich gesetzt.


"Ich habe keinen neutralen Bereich, sondern nur das bestehende Gehege/Zimmer"

Dann muss das vorhandene Kaninchen erstmal ausziehen. Denn dieser Bereich muss erstmal so gut es geht gereinigt und umstrukturiert (neutralisiert) werden. D.h. alles was darin vorhanden ist wird gereinigt, verändert und umgestellt. 

Wenn alles vorbereitet ist und beide Tiere fit und gesund sind, steht einer Vergesellschaftung nichts mehr im Weg. Beide Tiere werden gleichzeitig in den gereinigten, umstrukturierten Bereich gesetzt.

Rangordnungskämpfe gehören dazu!

Es ist ganz normal und wichtig das dann erstmal die Fetzen bzw. die Haare fliegen. Kaninchen können nur in einer festen Rangordung leben, wenn diese klar geklärt ist. Man jagd sich durchs Gehege, zwickt sich in den Hintern und berammelt sich gegenseitig. Von daher ist es ja so wichtig einen grossen Bereich zu wählen und diesen mit vielen Versteckmöglichkeiten zu versehen. Dann liegen wieder beide schnell atmend in einer Ecke und nach kurzer Erholungspause gehts dann weiter.
Falls sich Kaninchen dennoch ernsthaft prügeln sollten - nicht dazwischen gehen, man könnte was abbekommen! - kann der Wurf eines Kissens, lauter Krach oder der Wasserstrahl einer Blumenspritze Wunder wirken.

Keine Panik, Kein Mitleid!

Diese zeit ist für uns Menschen sehr schrecklich und wir können nicht hinsehen. Am liebsten würden wir die zankenden Kaninchen sofort auseinander reissen und knuddeln. Was für uns so schrecklich ist, ist für die Kaninchen ganz normal. Das gehört dazu. Geduld ist gefragt.

Fressverhalten beobachten!

Ganz wichtig ist das Fressverhalten beider Tiere zu beobachten! Wegen ihres Stopfmagens ist es wichtig dafür zu sorgen das beide Tiere regelmässig und gut fressen. Sollten sich die Tiere anfangs viel in einer Höhle aufhalten, gibt man ihnen auch darin das Heu und Grünfutter. Mehrere Futter- und Wasserplätze einrichten und das Frischfutter im Gehege verteilen!

Wann hört das denn mal auf?

Die Zeit kommt und die Kämpfe/Jagereien etc. werden weniger und die Tiere nähern sich von Tag zu Tag, aber immer mit der Gewissheit, vor dem noch fremden Artgenossen davonlaufen zu können und irgendwann kommt man sich immer etwas näher.
Vergesellschaftungen können eine oder fünf Wochen dauern, eine genaue Dauer kann niemand vorhersehen, da jedes Kaninchen seinen eigenen Charakter hat und auch die Sympathie eine Rolle spielt.

Der Bann ist gebrochen wenn die Tiere nicht mehr voreinander weglaufen, gemeinsam fressen, entspannt nebeneinander liegen und sich gegenseitig putzen.
Dann können sie gemeinsam in ihr kaninchengerechtes Innen- oder Aussengehege umziehen.

Wann muss ich eingreifen?

Wenn ein Tier über mehrere Wochen ein trauriges dasein fristet. Wenn eines der Tiere immer wieder erhebliche Bissverletzungen aufweist und seinen Unterschlupf gar nicht mehr verlässt. Dieses Tier sollte allerdings nicht einzeln gehalten werden, sondern nach Genehsung/Erholung mit einem ruhigen Kaninchen vergesellschaftet werden.

Aktualisierung

letzte Aktualisierung am 03.03.2012 Meiden Sie Zooläden und Züchter - gehen Sie ins Tierheim!

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