Geburtenkontrolle - ein ganz wichtiges Thema!!
"Wir wollen doch nur einmal Junge haben..."
Sicherlich sind kleine Kaninchenbabys süss anzusehen und es ist durchaus interessant ihren Wachstum zu verfolgen, allerdings sollte man sich darüber bewusst sein wieviele heimatlose Kaninchen in Tierheimen/Kaninchenschutzvereinen auf ein neues Zuhause warten.
Ausserdem müssen die kleinen Böckchen spätestens mit 10 - 12 Wochen (je nach Entwicklung der Tiere/Hoden) geschlechtlich getrennt und kastriert werden, damit nicht wieder das Muttertier oder die Schwestern gedeckt werden.
"wir wollen 1 - 2 behalten, Freunde und Bekannte von uns nehmen ja auch welche"
Kaninchenweibchen können 2 - 12 Junge werfen, für diese Tiere ein kaninchengerechtes Zuhause zu finden ist nicht einfach. Ausserdem, wer bereit ist Tiere aus einem Wurf zu nehmen, sollte erstmal ins Tierheim gehen.
Der Mensch muss nicht unnötig neue Tiere in die Welt setzen, wenn es doch genug davon gibt. In Tierheimen stapeln sich die Käfige mit Kaninchen übereinander und die Zoofachläden lassen auch immer weiter kleine Kaninchen produzieren. Von den Zeitungs- und Internetanzeigen ganz zu schweigen...
"Die Kastration ist ein Eingriff in die Natur und wir wollen das unsere Tiere natürlich leben..."
Ist die Domestizierung und lebenslange Haltung hinter Gittern dieser wundervollen Tiere nicht schon ein übler Eingriff in die Natur?
Wir bieten den Tieren einen begrenzten und wie so oft einen nicht tiergerechten Lebensraum und irgendwann ist dieser mit Nachkommen völlig überfüllt und am Ende müssen die Böckchen alle einzeln gehalten werden da sie sich nach Geschlechtsreife angreifen um den Rang zu klären (da im begrenzten Gehege kein Absondern und Neuaufbau einer Kaninchengruppe stattfinden kann) und der ganze Nachwuchs landet erfahrungsgemäss in den Tierheimen.
Nur weil man der Meinung ist das die Kastration ein Eingriff in die Natur ist?
Durch die Kastration ermöglichen wir den Tieren ein tiergerechtes Leben im Familienverband und sorgen für einen wichtigen Beitrag der Geburtenkontrolle. Ausserdem bedeutet ein unkastrierter Bock und die ständige Aufzucht der jungen Dauerstress für die Häsin.
"Mein Bock soll sich männlich fühlen und wird nicht kastriert - er kann seine Artgenossin durch den Käfig sehen - ab und zu darf er dann zu ihr um sie zu decken"
Das der Bock aber unter Dauerstress steht, wissen viele leider nicht. Da Kaninchen hochsoziale Gruppentiere sind, leiden sie über die Jahre bei einer solchen Haltung. Einzelhaft bedeutet Tierquälerei!
In der heutigen Zeit des Tierschutzes, sollte die Weigerung das Tier kastrieren zu lassen kein Grund für die Einzelhaltung eines unkastrierten Bockes sein!
Denken Sie mal darüber nach.
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